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Die btS Berlin stellt sich vor

Die Mitglieder und ehemaligen Mitglieder der Geschäftsstelle im Interview: Was die Mitglieder machen und was sie mit der btS verbindet.

Im Interview mit Tamara

Wir haben Tamara in einem Café getroffen und mit heißer Schokolade und Tee der eisigen Kälte draußen getrotzt. Sie begegnete uns mit einem aufgeschlossenen, freundlichen Blick und beantwortete uns alle unsere Fragen zu ihrer derzeitigen Position, ihrem Werdegang und ihrer Zeit in der btS.

Als erstes sind wir neugierig, was Tamara im Moment macht. Sie berichtet uns, dass sie als Consultant bei der Software-Firma „LabWare“ tätig ist, die vor allem Labor-Informations-Management-Systeme (LIMS) entwickelt. Zum Einsatz kommen diese Systeme in vielen verschiedenen Bereichen, von Pharmaunternehmen bis Lebensmittelhersteller. Das klingt spannend, aber als ehemaliges Mitglied der btS, vermuten wir, hat sie etwas in die Life Science Richtung studiert, oder? Richtig! Ihren Bachelor machte Tamara an der Uni Potsdam in Biowissenschaften mit dem Schwerpunkt Molekularbiologie und Physiologie. Für den Master wechselte sie an die HU nach Berlin, an der sie molekulare Lebenswissenschaften studiert hat. Anschließend hat sie am Max-Delbrück-Centrum in Berlin im kardiovaskulären Bereich promoviert. Doch wie fand sie ihren Weg in die IT-Branche? Durch einen Zeitungsartikel entdeckte sie die Möglichkeit einer Weiterbildung als Data Scientist bei der Neue Fische GmbH. Nach einer erfolgreichen Bewerbung bei der Agentur für Arbeit wurde ihre dreimonatige Schulung sogar gefördert. Ihr Alltag gestaltet sich projektabhängig und ist damit für sie eine super Mischung aus Meetings mit Kunden und internen Projektpartnern sowie Konfigurationsarbeiten in der Software – dazu gehört auch das Programmieren. Wir erkundigen uns, ob es in ihrem Job wichtig ist, bereits diverse Programmiersprachen zu beherrschen. Tatsächlich ist es für ihre Aufgaben nicht entscheidend, ist Tamaras Antwort. Sie arbeite viel mit Datenbanken, dementsprechend müsse man mit der Datenbanksprache SQL umgehen können. Jedoch sei die Sprache schnell und auch im Selbststudium erlernbar, ermutigt sie. Natürlich ist es aber von Vorteil, bereits ein bisschen Programmiererfahrung gesammelt zu haben.

Angesichts Tamaras aktueller Aufgaben, die von regelmäßigen Kundenmeetings und Konfigurationsaufgaben gekennzeichnet sind, stellt sich uns nun die Frage, ob sie die Arbeit im Labor manchmal vermisse. Ja, gesteht sie uns. Vor allem der praktische Teil fehle ihr manchmal, da sie jetzt am Schreibtisch und kaum handwerklich arbeite. Sie fügt hinzu, dass sie den Forschungsaspekt auch immer sehr spannend fand. Einer Fragestellung nachzugehen, war für sie immer interessant. Forschung bestünde auch aus Rückschlägen, aber das Gefühl bei Erfolgen „etwas aufzudecken und einer Story auf der Spur zu sein“, sei für sie immer aufregend gewesen, erzählt sie uns und wir hören die Leidenschaft in ihrer Stimme. Trotzdem sehe sie sich auf lange Sicht nicht in einer Forschungsgruppe. „Ich wollte nie habilitieren, also ich wollte nie eine Professur übernehmen“, sagt sie. Sie erklärt, dass die klassische Forschung ihr dann nur begrenzte berufliche Möglichkeiten bieten würde, weswegen sie sich auch für die Weiterbildung entschieden hätte. Der Beruf als Consultant gefalle ihr als kommunikativer und kreativer Mensch sehr. Für die Zukunft könne sie sich aber auch vorstellen, ihren Fokus wieder mehr auf den biologischen Bereich zu lenken.

Für ihre derzeitige Position ist ein Doktortitel nicht erforderlich, dennoch sei sie sehr froh, dass sie promoviert hat. „Es hat mir für meine persönliche Entwicklung sehr viel gebracht“, fügt Tamara hinzu. Rückblickend gibt sie allerdings zu, dass sie, angesichts der Tatsache, dass sie jetzt doch nicht in der Forschung tätig ist, die Zeit auch für andere Weiterbildungen hätte nutzen können.

Nun sind wir gespannt, mehr über ihre Zeit in der btS zu erfahren. Wie hat ihr der Verein geholfen? Tamara beschreibt ein eindrückliches Event: Sie half bei der Organisation des GxP-Kurses in Kooperation mit der Pharmaakademie. Die Organisation und die Teilnahme am Kurs ermöglichten ihr, sich in diesem Bereich auszuprobieren und herauszufinden, ob dieser etwas für sie sei. Dabei sammelte sie wertvolles Wissen, welches vor allem in Hinblick auf ihr Vorhaben, in der freien Wirtschaft zu arbeiten, wichtig war. Ein weiteres Projekt, an dem Tamara mitgewirkt hat, war die Austauschrunde zum Thema “Doktorarbeit - ja oder nein?”. Für das Event luden sie Personen ein, die von ihren unterschiedlichen Erfahrungen bezüglich ihrer Doktorarbeit erzählen sollten. “Das wäre während meines Studiums sehr hilfreich gewesen”, berichtet Tamara und man merkt, dass sie froh ist, anderen mit diesem Event geholfen haben zu können.

Tamara erzählt uns noch begeistert, dass sie die Unternehmensmatching-Plattform, ScieMatch, der btS ebenfalls genutzt hätte. Das bekannte Tool hilft bei der beruflichen Orientierung und Tamara nutzte es, um herauszufinden, welcher Beruf überhaupt zu ihr passen würde.

Toll, dass sie so viel aus der Zeit in der btS für sich mitnehmen konnte. Natürlich interessiert uns noch, wie sie überhaupt auf die btS aufmerksam geworden ist. Sie erzählt uns, dass sie während ihrer Promotion auf dem Campus zufällig eine ehemalige Kommilitonin aus ihrem Bachelor getroffen hat, die ihr von der btS erzählt hat. „Voll cool, genau das, was ich suche“, dachte sie sich damals. Als Mitglied stellte sie dann fest, dass sich auch noch andere Personen aus ihrem Studium in der btS engagieren.

Auf das Netzwerk der btS kommen wir mit Tamara mehrmals zu sprechen. Für sie wäre es sehr hilfreich gewesen, sich mit anderen auszutauschen. Deswegen blieb ihr vor allem das Ostclustertreffen in Erinnerung. Von den gewonnen Kontakten durch die Treffen konnte sie auch in der Zukunft profitieren. Während ihrer Zeit in der btS zog Tamara nach Dortmund, eine neue Stadt, wo sie niemanden kannte. „Aber dadurch, dass man [durch die] btS so schnell Leute kennenlernt“, wechselte sie zur btS Bochum.

Das große Netzwerk war unter anderen einer der Gründe für Tamara, nach ihrer Promotion dem btS Alumni-Verein beizutreten. Sie finde es spannend, zu hören, was andere beruflich machen, vor allem „da man in den Life Sciences ja so viele unterschiedliche Jobmöglichkeiten hat”. Neben dem Netzwerk waren die Neugierde und die vielen Veranstaltungen, die von dem Alumni-Verein organisiert werden, zusätzliche Beweggründe. „Ich finde es wichtig, sich weiterzubilden“. Die auf berufliche Themen fokussierten Veranstaltungen seien dabei sehr hilfreich. Tamaras Hauptargument, sich weiter als btS-Alumni zu engagieren, war jedoch das Mentoring Programm der btS. „Das ist super cool“, schwärmt sie uns vor. Während ihres Studiums hätte sie so etwas nicht gehabt, aber sie fände es toll, dass Berufstätige ihre Erfahrungen an Studierende weitergeben. Daher unterstützt sie heute als Mentorin Mentees in Einzel- und Gruppenterminen und gibt Tipps.

Bei so viel Engagement möchten wir noch wissen, was Tamara aus ihrer Zeit in der btS gelernt hat. Ohne groß nachzudenken, fällt Tamara Organisationstalent und Kommunikation ein. Beides Skills, die später bzw. bereits jetzt in ihrem Beruf von Bedeutung sind. Außerdem gewann sie das Selbstbewusstsein, eine Moderation zu übernehmen und in einem Treffen „einfach mal etwas zu erzählen“. Zusätzlich stärkte ihre Arbeit in der btS ihre Teamfähigkeit. Das klingt nach einer aufregenden Zeit. Wir sind neugierig, welche der Skills sie in ihrem Beruf als Consultant braucht. Für Tamara ist ganz klar, dass es die Kommunikationsfähigkeit ist. Außerdem benötigt sie Einfühlungsvermögen. Ein gewisses Gespür für die Kunden sei notwendig. Eine weitere wichtige Fähigkeit, welche durch ihre Zeit in der btS gestärkt wurde und heute weiterhin wichtig ist, ist die Teamfähigkeit. Darüber hinaus, ergänzt Tamara, sei eine gewisse Frustrationstoleranz notwendig. Kreativität und Interesse an IT bzw. dem Programmieren seien ebenfalls nötig, um als Consultant im IT-Bereich zu arbeiten. Jedoch sei der biologische Faktor immer noch sehr groß. Ein Grundverständnis der Biologie und am besten Vorwissen im regulierten Bereich sind sehr hilfreich, um die Prozesse zu verstehen und LIMS Software zu entwickeln.

Für unsere abschließende Frage überlegt Tamara ein bisschen, um möglichst alle ihre Punkte in einem Satz unterzubringen: Wie würdest Du die btS in einem Satz beschreiben? „Die btS ist eine ideale Plattform für Studierende und Nicht-Studierende aus naturwissenschaftlichen Bereichen, die großes Interesse an dem Austausch haben, sich persönlich weiterentwickeln wollen und neue Aufgaben suchen.“

Das können wir nur so unterschreiben – vielen Dank, Tamara für das unterhaltsame Interview!

 

Das Interview wurde geführt von: Katja Gollas und Erik Alexander Schober am 07.01.2024

Verschriftlichung und redaktionelle Bearbeitung: Katja Gollas

Im Interview mit Friderike

Friderike hat Biologie im Bachelor und Molekulare Lebenswissenschaften im Master studiert. Sie promovierte erfolgreich am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie über MERS-Coronavirus, um ihre Forschung anschließend an der Charité und SARS-CoV 2 fortzuführen. Während eines großen Teils dieser Zeit begleitete sie die btS. In einem gemütlichen Café in Prenzlauer Berg wollten wir von Friderike wissen, wie sie überhaupt zur btS gekommen ist, was für Eindrücke und Erlebnisse sie gesammelt hat und was sie aus dieser Zeit alles mitnehmen konnte.

Friderike hat die btS während ihres Biologiestudiums an der Universität Göttingen kennengelernt. Bei einer btS-Veranstaltung hat sie die spürbare Motivation und Begeisterung der damaligen btSler:innen dazu verleitet, bei einem btS-Treffen in Göttingen reinzuschnuppern. Mit Beginn ihres Masters an der HU in Berlin wurde sie bei der btS in Berlin dann richtig aktiv.

Zunächst engagierte sie sich bei lokalen Events der GS Berlin und lernte als Teammitglied die zahlreichen Veranstaltungsformate kennen. Dabei lernte sie viel von „den alten Hasen“ und beschloss, bei einem überregionalen, größeren Projekt, dem ScieTalk (ein studentischer Wissenschaftskongress), im Organisationsteam mitzuwirken. „Es war großartig, so viele verschiedene Bereiche kennenzulernen, die zu einem erfolgreichen Event gehören“, sagt sie. Von der Akquise, über das Management bis hin zum Marketing konnte sie überall reinschnuppern und hatte große Freude daran, Neues zu lernen. Unter anderem hat sie auch gelernt, wie man neben Professor:innen, externe Personen aus der Industrie anspricht, motiviert und überzeugt an den Formaten der btS mitzuwirken.

Nach dem ScieTalk übernahm Friderike dann ihre erste Projektleitungsposition bei der zweiten Auflage des Life Science Speed Dating Formates und konnte dabei auch Teamleitungserfahrungen sammeln. Unabhängig von dem Handwerkszeug, welches man bei der Organisation erlernt, fand sie es großartig, anderen Studierenden ihre beruflichen Möglichkeiten, die weit über die klassische akademische Karriere hinausgehen, aufzeigen zu können. „Dieses Format ist so wichtig, weil man als Naturwissenschaftler:in so viele, einem oft unbekannte Möglichkeiten hat.“

Bei so viel lokalem Engagement wollten wir wissen, ob sie sich auch in bundesweiten Projekten eingebracht hat. Eines der spannendsten und bereicherndsten Projekte war für Friderike die ScieCon in Berlin. Als Teil des organisierenden Projektteams hat sie viel über Projektmanagement und strukturiertes Arbeiten gelernt. „Was mir am meisten in Erinnerung geblieben ist, ist wie bereichernd ich die Teamarbeit empfunden habe.“, erwähnt sie noch mit Freude in den Augen. Auch als Teamhelferin und Besucherin von ScieCons in anderen Bundesländern kann sie nur positiv berichten. Die Freundlichkeit und Herzlichkeit, mit der sie in die Teams aufgenommen wurde, faszinierte sie jedes Mal. „Die btS ist eine deutschlandweite Familie“, erklärt sie stolz. Ein weiteres Highlight für sie war auch die Mitgliederversammlung, die zweimal im Jahr im Rahmen des btS-Wochenendes stattfindet. Nicht nur, dass man sich weit vernetzen kann, „es trifft ein ganzes Wochenende geballte Motivation aufeinander“, sagt sie. Außerdem betont sie, dass es nicht nur die großen Veranstaltungen selbst sind, die ihr in Erinnerung geblieben sind, sondern auch die btS-Meetings, in denen viele neue Ideen entstanden sind, sie viel Spaß hatte und die Motivation und den Vibe spüren konnte.

Fast zeitgleich mit dem Start ihrer Promotion am Max-Planck-Institut begann Friderike sich bundesweit als Bundesfinanzvorstand für die btS zu engagieren. Uns erscheinen der neue Posten und die Promotion ganz schön anstrengend. Friderike erzählt uns, dass es tatsächlich am Anfang herausfordernd war, beides unter einen Hut zu bekommen. Aber sie fand es auch sehr erfüllend, sich neben der Forschung mit etwas anderem zu beschäftigen und über den Tellerrand hinauszuschauen. „Ich erlernte zusätzliche Kompetenzen, die mir im weiteren beruflichen Leben zugutekommen. […] Ich wollte früh mehr als die reine Forschung. Ich wollte wissen, was man noch machen kann. Und da ist die btS natürlich die ideale Anlaufstelle gewesen.“ In dieser Zeit hat sie außerdem die Teamarbeit bei der btS sehr wertgeschätzt und fand darin Abwechslung zu ihrem Promotionsalltag, in dem sie viel auf sich allein gestellt war. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die btS neben der Promotion zwar durchaus Arbeit war, Friderike aber viel Freude und zusätzliche Kompetenzen aus der Zusammenarbeit mit engagierten Menschen gezogen hat.

Doch die Promotion ist kein leichtes Unterfangen, weshalb auch Friderike mit dem Fortschreiten der Dissertation weniger Zeit für die btS hatte. Auf Nachfrage, ob sie denn jetzt nach Abschluss ihrer Promotion aktiv als Alumna bei der btS mitwirken möchte, erzählt sie ganz begeistert: „Der Antrag liegt tatsächlich schon ausgefüllt auf meinem Schreibtisch!“. Bei der Begeisterung sind wir neugierig und fragen nach. Friderike schaut zuerst in die Vergangenheit und erzählt: „Ich fand es während meiner btS-Zeit sehr bereichernd, mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt zu kommen und so viele verschiedene Karriereentwürfe kennenzulernen.“ Durch die btS könne sie ihren Horizont erweitern und all die Karrieremöglichkeiten kennenlernen, die sie bisher vielleicht noch gar nicht kannte. „Darüber hinaus habe ich einfach sehr viele nette Leute kennengelernt […] und ich würde mich freuen, weitere neue Leute kennenzulernen und alte Kontakte aufzufrischen.“, erzählt sie uns mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Gleichzeitig fand Friderike es aber auch schön, von anderen Leuten zu lernen, und das möchte sie als btS-Alumna nun gerne zurückgeben. „Denn ich denke, ich habe nicht nur während meiner btS-Zeit, sondern auch während meiner Promotion und dem Post-Doc und all dem Drumherum viel gelernt, wovon andere vielleicht profitieren könnten.“, fügt sie noch hinzu. Friderike kann sich auch vorstellen, die btS-Alumni-Arbeit in ihrem Beruf zu integrieren, denn sie erzählt uns, dass ihr Herz für die Nachwuchsförderung schlägt. „Ich finde man kann so viel machen mit den Erfahrungen, die man im Studium, während der Promotion und gerade auch in der btS gesammelt hat.“, erklärt sie uns.

Sehr interessant fanden wir, ob und vor allem wie Friderike die Erfahrungen und das gesammelte Wissen im Beruf anwenden kann. Friderike erzählt uns, dass vor allem die Doppelbelastung, bestehend aus der btS-Arbeit und der Promotion ihr sehr geholfen hat, später mit Doppelbelastungen anderer Art umzugehen. Die Kenntnisse im Projektmanagement und strukturiert arbeiten zu können, waren ihr dabei eine große Hilfe. „Man wird halt strukturierter. Man muss sich seine Zeit gut einteilen und effizient arbeiten. Und das denke ich, habe ich während meiner Zeit bei der btS gelernt.“

Kurz vor Ende unseres Interviews bitten wir Friderike, in einem Wort zu beschreiben, was die btS für sie bedeutet. Das ist gar nicht so einfach, findet sie. „Ein Wort ist zu wenig“, sagt sie lachend. Sie erklärt uns, sie verbindet mit der btS das Gefühl von: „Wir erreichen etwas, gemeinsam. Und natürlich kommt der Spaß auch nicht zu kurz.“ „Die btS bietet einem viele Möglichkeiten, man kann sie nutzen oder auch nicht“, fügt sie hinzu.

„Ich kann jedem nur empfehlen, sich in der btS zu engagieren“, sagt Friderike zuletzt.

Danke liebe Friderike, für den Einblick in Deine Zeit bei der btS. Wir wünschen Dir viel Erfolg für Deine Zukunft. Vielleicht sehen wir Dich sogar bald als btS-Alumna wieder!

 

Das Interview wurde geführt von: Svenja Bolz am 03.03.2023

Verschriftlichung und redaktionelle Bearbeitung: Carolin Dunker

Im Interview mit Andreas

Andreas war jahrelang aktives Mitglied der btS. Er hat in Berlin promoviert und arbeitet heute als Medical Manager bei Sanofi. Dort organisiert er unter anderem verschiedenen Veranstaltungen. …Moment mal… Das kommt uns doch bekannt vor. „Helfen Dir dabei vielleicht Deine Erfahrungen aus Deiner btS Zeit?“ Das und vieles mehr haben wir Andreas gefragt und er hat uns tiefe Einblicke in seine persönliche Entwicklung durch die btS gegeben.

Andreas hat an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz Biologie im Bachelor studiert und danach an der Humboldt Universität in Berlin sowohl seinen Master in Molekularer Biologie als auch seine Promotion erlangt. Heute arbeitet er als Medical Manager bei Sanofi Aventis Deutschland GmbH und ist dabei aktuell für die Medical Education verantwortlich. Konkret bedeutet das, dass er Veranstaltungen, wie Fortbildungen, Symposien, Kongresse aber auch Data Generation zu seinem zu betreuenden Produkt bzw. betreuenden Indikationen organisiert.

Doch wie kam er eigentlich zur btS?

Andreas fiel eines Tages während seines Masterstudiums ein ScieGuide in die Hände, der dann aber erstmal in einer Ecke verstaubte. Doch als es daran ging, einen Praktikumsplatz zu finden, kramte er den ScieGuide wieder heraus, um in der darin enthaltenen Übersicht eine interessante Arbeitsgruppe oder Firma zu finden. Jedoch blieb er bei den Herausgebern hängen und wollte mehr über die btS erfahren, die den ScieGuide erstellt hatte. Auf der btS-Website erfuhr er dann, dass die btS GS Berlin am nächsten Tag eine Firmenpräsentation organisierte. Aus Neugierde ging er am nächsten Tag hin und war sehr begeistert von der Organisation des Events. Kurzentschlossen blieb er im Anschluss bei dem stattfindenden GS-Treffen und war seitdem immer mit von der Partie.

Als er bei der btS anfing, gab es 5-6 aktive Mitglieder, erinnert er sich. Nach kurzer Zeit übernahm er dann sogar den ersten Vorstand. Sein Ziel war es unter anderem, bei Ersti-Veranstaltungen auf die GS Berlin aufmerksam zu machen und so ein engagiertes Team aufzubauen. Als er die btS verließ, waren es bereits über 15 aktive Leute bei den Treffen. „Mit so einer großen Gruppe war es natürlich super einfach und motivierend, schöne und viele Veranstaltungen zu organisieren.“, sagt er nostalgisch.

„An welche Projekte erinnerst Du Dich noch gerne zurück?“, wollen wir wissen.

Besonders spannend und wertvoll fand er immer Präsentationen von Pharmafirmen und Arbeitsgruppen. Solche Projekte würde er so immer wieder gerne organisieren. Am besten war ein Vortrag einer Forensik-Gruppe besucht, erinnert er sich. Außerdem war er sehr glücklich, das Life Science-Speeddating fortzusetzen, bei dem man für gewöhnlich 6 bis 8 verschiedene Berufsgruppen bei einem Event kennenlernen kann.

Nach zwei Jahren als 1. Vorstand der GS Berlin hat er mit der 20-jährigen Jubiläumsfeier der btS ein bundesweites Projekt organisiert. Damals musste er ein ganz neues Team rekrutieren und die Vorgabe lautete damals, dass sich das Jubiläum selbst tragen soll, was so viel bedeutet, wie dass die Veranstaltung gesponsert werden muss. Dafür hat er dann vor allem Firmen davon überzeugen müssen, als Gast dabei zu sein und trotzdem in dieses Event zu investieren. Als das geschafft war, musste er überlegen, welche Möglichkeiten man durch die Finanzierungen für das Event hat.

Anschließend hat man Andreas 2017 mit für den Bundesvorstand vorgeschlagen, wofür er dann auch gemeinsam mit 5 anderen Mitgliedern gewählt wurde.

Als Bundesvorstand hat er das Social Media Resort neu gegründet, bundesweite Kooperationen und Key Account Manager (KAMs) begleitet und den btS-Newsletter neu konzeptioniert und dabei auch etwas polarisiert, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Andreas war jahrelang ein sehr aktives Mitglied der btS und das half ihm, sowohl soziale Fähigkeiten auszubauen als auch neue Skills zu lernen.

Innerhalb der 2 Jahre als Lokalvorstand hat er das Team kennen und führen gelernt. Dabei hat er versucht, nicht die Leitung von Projekten zu übernehmen. Das hat ihm vor allem dabei geholfen, delegieren zu lernen, sagt er. Abgeben von Aufgaben (für Wissenschaftler:Innen oft herausfordernd) und das Vertrauen in die Teammitglieder waren dabei die Schlüsseleigenschaften, die er lernen musste.

Rückblickend sagt er, dass er durch die btS besonders Empathie und den Umgang mit Menschen weiterentwickeln konnte, was nicht zuletzt seine Teamleading-Skills verbesserte.

Vor allem seine Einstellung gegenüber introvertierten Menschen änderte sich während der btS um 180°. Er selbst bezeichnet sich als extrovertiert und konnte vor allem in seiner Jugend introvertierte Menschen nicht wirklich verstehen. Doch durch die btS und das Teamleading hat er nicht nur gesehen, sondern auch wertschätzen gelernt, wie unterschiedlich verschiedene Menschen agieren und welche unterschiedlichen Kompetenzen und Qualitäten in jedem von uns stecken. „Es gibt nicht gut oder schlecht. Das habe ich durch die btS wirklich neu in der Form für mich definieren gelernt“, sagt er.

Als Bundesvorstand seiner Zeit war er mitverantwortlich das Train the Trainer System zu etablieren und hat dadurch auch eins der ersten btS-Trainings absolviert. Hierbei hat er ein ganzes Wochenende zusammen mit dem Vorstandsteam ein Kommunikations- und Konflikttraining absolviert. Genau das habe im Nachhinein den größten Effekt auf sein späteres Leben gehabt, meint er. Denn dabei habe er gelernt, Fähigkeiten im Nachgang zu reflektieren: Was habe ich gemacht? Was will ich machen? Welchen Impact hat das alles? So wächst die Selbstreflektion enorm, sagt er. Auch wenn das etwas pathetisch klingt, wie er meint, habe auch dieses Training ihn unter anderem zu dem Menschen gemacht, der er heute sei.

„Wenn man offen für Kritik und Feedback ist, kann man aus solchen Trainings super viel für sein eigenes Leben lernen“, sagt er mit Nachdruck.

Wir wollen ein bisschen mehr darüber erfahren, welche der Fähigkeiten, die Andreas durch das Studium oder die btS erhalten hat, bei seinem jetzigen Job weiterhelfen.

Natürlich hat er sehr viel fachliches Wissen aus dem Studium mitgenommen. Aber vor allem während seiner Doktorarbeit hat er Fähigkeiten ausgebaut, die ihm jetzt helfen. Neben Good scientific practice und der Fähigkeit, Literatur in Kontext zu setzten und zu hinterfragen, betont er vor allem, dass er eine sehr große Resilienz gewonnen hat. „Die wäre ohne die Doktorarbeit einfach nicht so hoch“, sagt er und betont, dass ihn das davor bewahrt, unter zu viel Stress kaputt zu gehen.

Bei seinem jetzigen Job schätzt er es besonders, dass er durch die btS seine Empathie und seinen Führungsstil, als auch seinen Umgang mit Feedback verbessern konnte. „Das ist alles andere als banal!“, macht er deutlich. Denn dadurch gelangte er zu einer guten Selbstreflexion.

Vor allem aus der Kombination von Studium und btS konnte er seine Überzeugungsfähigkeit verbessern und lernte auch, dass er sehr überzeugend und dominant wirken kann. „Aber vor allem im Bundesvorstand, wenn es darum ging, neue Ideen zu etablieren und zu diskutieren, ging es natürlich auch darum, das restliche Bundesvorstandsteam von dieser Idee zu überzeugen“, erklärt er.

Doch eines der wichtigsten Dinge, die er aus der btS mitnehmen konnte, war das Netzwerk, sagt er abschließend. In Bezug auf seinen jetzigen Job sei das Netzwerk aus der btS für ihn viel wertvoller als das Netzwerk aus der Wissenschaft, da dort die Leute viel zielstrebiger in die Industrie wechselten. Vor allem durch die Mitgliederversammlungen, bei denen man bis zu 100 Leute auf einmal trifft, konnte er sein Netzwerk ausbauen und nicht nur professionelle Kontakte, sondern auch die ein oder andere Freundschaft schließen.

Daher plant er auch, dem btS Alumni-Verein beizutreten. Dieser organisiert zum Beispiel die btS Business Days, und kann die Jobsuche enorm vereinfachen, wie Andreas findet.

„Dahingehend ist die btS, wenn man ehrlich ist, eine Sache, die einen auch langfristig über das Ehrenamt während des Studiums hinaus begleitet.“, fügt er hinzu.

Wie immer wollen wir am Ende noch wissen, wie Andreas die btS in einem kurzen Satz beschreiben würde.

„btS – Das Netzwerk Deines Lebens“, war sein erster Impuls. Auch wenn er findet, dass die btS so viel mehr ist, würde er das gerne so festhalten.

Da können wir nur zustimmen.

Vielen Dank Andi, für dieses unglaubliche Interview! 

 

Das Interview wurde geführt von: Svenja Bolz am 15.06.2022 

Verschriftlichung und redaktionelle Bearbeitung: Marie Henke

Im Interview mit Laura

Nach dem Bachelor und Master an der Uni Potsdam, einem Auslandssemester und einer Promotion am Robert Koch-Institut (RKI) arbeitet Laura heute sowohl in der Forschung & Entwicklung (F&E) als auch im Projektmanagement in einem Unternehmen, das Produkte zur Diagnose autoimmuner Erkrankungen entwickelt und herstellt. Wir wollten mehr wissen und haben Laura einfach mal angerufen. Wie die btS sie all die Jahre bis zur Promotion begleitet und was sie für ihre jetzige Karriere gelernt hat, erfahrt Ihr in diesem Interview.

Seit März 2021 arbeitet Laura als wissenschaftliche Mitarbeiterin in diesem Unternehmen und hat dort eine hybride Stelle. Das heißt, 80 % ihrer Arbeitszeit verbringt sie in der F&E von Immunoassays und die anderen 20 % der Arbeitszeit widmet sie dem Projektmanagement. Dabei betreut sie vier bis fünf Förderprojekte, die von externen Projektträgern finanziert werden, vergleichbar zu den DFG-finanzierten Projekten in der akademischen Forschung.

Ihre Karriere begann an der Universität Potsdam, wo Laura ihren Bachelor in Biowissenschaften erlangte. Dafür musste sie sich zwischen drei Spezialisierungen entscheiden. Sie schwankte zwischen Ökologie und Molekularbiologie und entschied sich schließlich für letzteres. Darauf folgte der Master in Biochemie und Molekularbiologie, währenddessen war sie noch ein halbes Jahr im Rahmen des ERASMUS-Programms in Amsterdam.

Ihre Masterarbeit absolvierte sie am RKI und untersuchte dabei Wirts-Pathogen-Interaktionen zwischen Chlamydia trachomatis und humanen Zellen. Trotz des großen Interesse an der Forschung war sie sich gegen Ende ihres Masters unschlüssig, ob sie danach promovieren möchte oder nicht.
„Ich habe mich ein bisschen treiben lassen und hatte Glück.“, erinnert sie sich. Ein DFG-Antrag zu ihrem Projekt wurde bewilligt und somit wurde eine Stelle frei, die sie perfekt erfüllte. Damit begann ihre Promotion nahtlos zu ihrer Masterarbeit. „Ich mag die Herausforderung.“, sagt sie rückblickend. Jetzt, wo sie die Promotionsstelle hatte, packte sie der Ehrgeiz.

Doch nicht nur das. Während der Promotion engagierte sich Laura ehrenamtlich bei der btS und zwei Graduiertenkollegs. Die btS lernte sie 2016 während ihrer Promotion kennen und gesellte sich eines Donnerstags einfach mal bei einem GS Treffen dazu. Mit der Zeit wirkte sie bei verschiedenen lokalen und bundesweiten Projekten, wie der ScieCon und dem btS Wochenende, mit. Dabei war sie vor allem für die Grafik zuständig. Das heißt, sie gestaltete die Flyer und Plakate für die verschiedenen Events. „Mir hat es schon immer Spaß gemacht Dinge zu organisieren“.

Über die ScieCon und Firmen, mit denen sie Projekte organisierte, erhielt Laura viele Einblicke in verschiedene naturwissenschaftliche Bereiche, die nach der Promotion auf sie warteten. „Mir war vorher gar nicht bewusst, welche Bandbreite es noch gibt.“, erinnert sie sich. Ihr wurde durch die btS klar, dass nicht nur das Labor auf sie wartete.

„Helfen Dir Deine Erfahrungen bei der btS auch jetzt im Beruf?“, wollen wir wissen. Die gelernten Softskills setze Laura bei der täglichen Arbeit um, ist sie sich sicher: Planung, Vor- und Nachbereitung, Zeitmanagement, die Kombination verschiedener Aufgaben… „und auch die Kommunikation! Man arbeitet ja nicht für sich alleine (…) und muss gut strukturieren und koordinieren.“

Zu den anderen „alten btS-Hasen“ hat sie nicht mehr so viel Kontakt, aber das Netzwerk ist vorhanden. „Wenn man eine konkrete Sache habe, dann könne man in jedem Fall fragen und ich würde helfen.“, merkt sie an. Genutzt hat sie ihre btS-Kontakte nach der Promotion, als sie auf Jobsuche war, denn sie wollte auf jeden Fall in die Industrie.

Für unsere letzte Frage, „Beschreibe die btS in wenigen Worten.“, fand Laura dann doch sehr viele Worte. Für sie sei es ein schöner Zusammenschluss von allen naturwissenschaftlichen Studierenden mit dem Ziel, ihnen einen größeren Einblick in die naturwissenschaftlichen Berufsbilder innerhalb und außerhalb der akademischen Forschung mitzugeben.
„All die Softskills, die man dabei lernt, sind ein schöner Nebeneffekt mit großen Auswirkungen.“

Vielleicht konnte Laura auf unsere letzte Frage nicht knapp antworten, weil ihre Zeit bei der btS genau das nicht war. Stattdessen verbrachte sie viel Zeit im Engagement und konnte daher so viel mitnehmen.

Vielen Dank, Laura, dass Du Deine Erfahrungen mit uns geteilt hast.

 

Das Interview wurde geführt von: Svenja Bolz am 15.06.2022

Verschriftlichung und redaktionelle Bearbeitung: Marie Henke

Im Interview mit Malte

Wer auf dem btS Wochenende war, fängt sofort Feuer für die Arbeit in und mit der btS!“ Dieses Statement und weitere persönliche Einblicke über sich, seine Zeit bei der btS und wie diese für seinen beruflichen Werdegang förderlich waren, teilte Alumnus Malte in einem Interview mit uns.

Malte hat Biophysik studiert und nach seinem Studium auf diesem Gebiet eine Promotion begonnen. Gleich zu Anfang wollen wir von Malte wissen, wie er eigentlich zur btS gekommen ist und was seine Motivation war sich ehrenamtlich zu engagieren. Locker berichtet er, dass er nach seinem Auslandssemester nach einer neuen Herausforderung gesucht habe und sich auch schlecht über die Perspektiven nach seinem Studium informiert gefühlt hat. Auf dieser Suche hat er die btS gefunden. „Der Einstieg war sehr leicht”, sagte Malte. Er hat „einfach“ ein btS Treffen besucht und ist dabeigeblieben. „Das war im Oktober 2015”, so Malte. „Und im November gab es dann die zweite Mitgliederversammlung des Jahres”, erinnert er sich. Eine Veranstaltung, die auch als btS Wochenende bekannt ist. Ein Treffen, wo neben den wichtigen Vereinsangelegenheiten, auch weitere Projekte für die Zukunft und die nächsten Ziele besprochen werden, wo Workshops von erfahrenen btSler:innen u.a. zu Themen wie Unternehmensakquise, Social Media Präsenz gegeben werden und Firmen mit btSler:innen zusammenkommen, um diese weiterzubilden und über Jobmöglichkeiten zu informieren. Ganz nebenbei lernt man viele Gleichgesinnte aus ganz Deutschland kennen und hat darüber hinaus die Gelegenheit, mit Alumni des Vereins zu networken. Dieses eindrückliche Wochenende hat Malte schlussendlich dazu bewogen, Mitglied der btS zu werden, denn „wer auf dem btS Wochenende war, fängt sofort Feuer für die Arbeit in und mit der btS!“

An welchen Projekten er mitgewirkt habe, fragen wir nach. Tatsächlich waren es die ScieCon 2016, die in Berlin stattfand, sowie die Jubiläumsfeier zum 20-jährigen Bestehen der btS. Ein Event, wo alle btSler:innen eingeladen sind, gemeinsam den Verein und die Erfolge der bisherigen Arbeit zu feiern.

Während seiner Zeit bei der btS konnte Malte sich persönlich sehr weiterentwickeln, verrät er uns. Besonders in der Selbstorganisation. „Ich habe viele Projekte in der btS und die Promotion gleichzeitig gemacht. Das musste man managen. Als Vorstand ist man auch viel unterwegs.“, erzählt Malte. Besonders habe er in Punkto Teamarbeit und Kommunikation seine Fähigkeiten ausbauen können. Das merkt er besonders in seinem Beruf, wie wichtig diese beiden Aspekte sind. „Die btS Zeit war eine sehr gute Erfahrung“, sinniert Malte. Dabei glaubt Malte auch, dass er ohne die btS nicht die gleiche Arbeitsweise hätte, wie er sie jetzt besitzt. Wir fragen uns, ob ihm seine bei der btS gewonnenen Erfahrungen bei der Jobsuche geholfen haben. „Tatsächlich!“, entfuhr es ihm und er berichtet uns, was er erlebt hat. Morna Gruber von HOX Life Science, ein enger Kooperationspartner der btS, hatte ihn ermuntert, sich auf eine bestimmte Stelle zu bewerben.Ohne diesen Tipp, wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin, und dafür bin ich sehr dankbar, betont Malte. Wir gratulieren ihm und freuen uns, dass die btS Zeit einen so großen Einfluss auf sein Leben hat!

Zum Schluss bitten wir Malte, die btS mit wenigen Worten zu beschreiben. Einige Sekunden verstreichen und man sieht die vielen Erfahrungen vor dem inneren Auge vorbeiziehen, bis er lächelnd sagt: Viel Motivation an einem Fleck, die an einem Strang zieht.

Danke Malte, dass Du mit uns Deine Erfahrungen geteilt hast!

 

Das Interview wurde geführt von: Svenja Bolz am 09.06.2022

Verschriftlichung und redaktionelle Bearbeitung: Lydia-Yasmin Sobisch

Im Interview mit Ruslana

Ruslana ist freundlich. Lacht viel. Und sie ist btS Alumna!

Wir haben Ruslana in Berlin – Mitte getroffen, um uns bei einem Kaffee über ihre Karriere nach ihrem Master-Studium – nach ihrer btS Zeit – zu unterhalten. Sie studierte Biotechnologie an der Berliner Hochschule für Technik. Während dieser Zeit war sie aktives btS Mitglied und erzählte uns, was sie während ihrer btS Zeit erlebt und gelernt hat und ob ihre btS Erfahrungen ihr in ihrem jetzigen Beruf geholfen haben.

Wir erkundigten uns, welchen Beruf sie nach ihrem Masterabschluss begonnen hat. Noch bevor sie antwortete, leuchteten ihre Augen und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ich habe meinen Traumberuf, so Ruslana. Nun huschte uns ein Lächeln über die Lippen, denn darüber freut sich jeder! Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Robert-Koch-Institut (RKI) im Qualitätsmanagement. Dabei bestehen Ihre Aufgaben in der Vorbereitung von Schulungen, Feedbackumfragen und der Organisation von Qualitätsmanagement- beteiligten Arbeitsgruppen. Ihre Arbeitsstelle sei sehr spannend. Ich bin genau richtig dort, betonte sie lachend.

Wie kam sie dazu im Qualitätsmanagement am RKI zu arbeiten? Im Rahmen ihres Studiengangs hat sie von Qualitätsmanagement gehört und sich sofort dafür interessiert. Sie erinnert sich noch gut an eine Anekdote zu diesem Thema, die man ihr erzählte: „Qualitätsmanagement probiert man nur einmal. Entweder hasst man es oder man liebt es.“ Und Ruslana liebt es. Ihr Faible für das Qualitätsmanagement begann mit einem Praktikum im Qualitätsmanagement des RKIs. Wie sie an den Praktikumsplatz beim RKI gekommen ist, wollen wir wissen? Sie habe es einfach mal versucht, so Ruslana. Die Arbeit dort hat ihr sofort gefallen. So soll ihr Arbeitsleben in Zukunft aussehen. Ruslana hatte Glück. Ihr Wunsch sollte in Erfüllung gehen: nach ihrer Masterarbeit begann sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei ihrer ehemaligen Praktikumsstelle. Nach all den guten Nachrichten wollten wir noch wissen, wie Ruslana auf die btS aufmerksam geworden ist und was ihr die ehrenamtliche Arbeit gebracht hat.

Ein Kommilitone hatte an ihrer Uni Werbung für btS Veranstaltungen gemacht. So hatte sie das erste Mal von der btS gehört. Sie besuchte das Alumni-Speeddating zum Thema „Promotion – ja oder nein?“ Bei der persönlichen Entscheidungsfindung hat diese Veranstaltung sehr geholfen und, denn beide Seiten wurden gut beleuchtet. Sicher haben sich an diesem Abend einige für eine Promotion entschieden, sagte sie, doch für sie kommt dieser Weg nicht in Frage.

An diesem Abend traf sie zudem eine weitere Entscheidung. Ruslana entschied sich, hinter die Kulissen der btS Arbeit zu schauen. Sie nahm an einem btS Treffen teil. Eine Entscheidung, die sie nicht bereut. Das Treffen hat ihr gut gefallen. Sie hatte direkt Einblicke in die Arbeit und die btS Mitglieder kennenzulernen hat ihr gut gefallen – sie ist geblieben. Ruslana ist geblieben um sich zu engagieren, um Ihre persönliche Entwicklung voranzutreiben, und damit auch die Entwicklung von anderer Student:innen zu fördern. Und an diese Entwicklung während der btS Zeit erinnert sich Ruslana gerne zurück. Zu Ruslanas großer Überraschung entschied sie sich kurz nach ihrem btS Beitritt die Projektleitung für ein Alumni-Speeddating zu übernehmen. Eine ähnliche Veranstaltung wie jene, die ihr selbst dabei geholfen hat, für sich eine Promotion auszuschließen. Doch das Alumni-Speeddating sollte jetzt dabei helfen, ihr selber und den Student:innen einen Einblick in unterschiedliche Berufsfelder ehemaliger btSler:innen zu geben. Hierfür, wurden btS Alumni mit verschiedenen Berufswegen eingeladen. Die acht Referent:innen des Abends stellten zuerst ihre Arbeit vor und im Anschluss besprachen Sie Fragen der Studierenden. Man hat die Chance Einblicke zu erhalten und in Erfahrung zu bringen, welches notwendiges Know-How man benötigt, um einen gewissen Beruf zu ergreifen, erklärt Ruslana. Den ganzen Abend lang moderierte sie das Event. Die Projektleitung übernommen zu haben, bereut Ruslana nicht.

Wir wollten noch wissen, welche Fähigkeiten Ruslana durch ihre Mitarbeit bei der btS erlangt hat bzw. ausbauen konnte. Durch die Übernahme der Projektleitung des Speeddating Events konnte Ruslana ihre Fähigkeiten hinsichtlich des Koordinierens von Aufgaben, das Kontrollieren des Prozesses und das Delegieren verbessern. Sie übte sich in der Moderation. Diese Fähigkeiten helfen mir wahnsinnig bei meiner Arbeit im QM, so Ruslana. Wöchentlich würde sie Schulungen für verschiedene Arbeitsgruppen organisieren. Weiter erzählte Ruslana, dass sie immer Lampenfieber hatte, wenn sie vor anderen und sogar mit anderen sprach, die sie noch nicht kannte. Das gehört jetzt der Vergangenheit an. Durch die btS lernte sie, sich Lampenfieber-frei und uneingeschränkt mit anderen Mitgliedern auszutauschen. Sie habe seither auch keine Angst mehr, auf andere Leute zuzugehen und sich zu unterhalten, teilte uns Ruslana mit.

Die Zeit war zu kurz. Das war der erste Satz als Antwort auf unsere Frage, was sie über ihre Zeit bei der btS sagen würde. Sie habe schon früher von der btS gehört, doch die Treffen fanden immer zeitgleich mit der Schlafenszeit ihrer Kinder statt. Während der Pandemie und den virtuellen Treffen jedoch konnte sie es organisieren, bei der btS mitzumachen und verrät uns, sie habe unheimlich viel über sich gelernt, neue Menschen kennen gelernt und ganz nebenbei ihre Fähigkeiten ausgebaut.

Was würde Ruslana allen Interessierten an der btS empfehlen, wollten wir wissen. Gerne hätte sie die (Berliner) btSler in Präsenz getroffen. Doch Ruslanas Weg bei der btS endete mit ihrem Masterabschluss. Deshalb legt sie jedem ans Herz: traut Euch bei der btS einfach mitzumachen! Sie fügte hinzu: Am besten gleich am Anfang Eures Studiums, damit der akademische Weg nicht für Euch entscheidet, wann diese tolle Zeit vorbei ist, sondern Ihr selbst.

Am Ende fragten wir, wie sie die btS in ein paar Worten beschreiben würde. Studentenleben: Wissenschaft. Netzwerk. Kommilitonen kennen lernen - Deutschland weit. Es hat alles wahnsinnig Spaß gemacht, sagte Ruslana zuletzt.

Und mit diesen Worten, bedanken wir uns für das tolle und offenherzige Gespräch und wünschen Ruslana nur das Beste auf ihrem künftigen Weg. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns in einem nächsten btS Event wieder und dann treffen wir Ruslana als Referentin!

 

Das Interview wurde geführt von: Svenja Bolz am 16.05.2022

Verschriftlichung und redaktionelle Bearbeitung: Lydia-Yasmin Sobisch

Im Interview mit Ingrun

Zu Beginn Ihres Masterstudiums lernte Ingrun die btS während einer Ersti-Veranstaltung an der Uni kennen. Obwohl es sie etwas Überwindung kostete, kam sie allein zu einem der Treffen. Ihre Motivation? Sie wollte einfach mal „die Fühler ausstrecken“, an interessanten Veranstaltungen und Workshops teilnehmen und sich im besten Fall auch noch vernetzen. Wie gut diese Rechnung am Ende aufgehen sollte, hätte sie sich damals wahrscheinlich nicht zu träumen gewagt.

Wir haben Ingrun in einem Café in Berlin getroffen, um zu erfahren, wie ihre Zeit bei der btS für sie war, was sie gelernt hat und wie diese Erfahrungen auch heute noch im Berufsalltag ihren Platz finden. Zum Ende des Interviews fragten wir sie, wie sie die btS mit wenigen Worten beschreiben würde. „Ausbau und Erweiterungen meiner Kompetenzen“, sagte Ingrun. Wenn man ihre Geschichte kennt, kann man dem nur zustimmen. Also lest selbst:

Ingrun hat im Master Molekularbiologie in Berlin studiert. Heute arbeitet sie bei BASF, einem großen Chemiekonzern, und ist für die Sicherheit der Produkte zuständig. Sie und ihr Team ermitteln z.B. anhand der REACH-Verordnung, wie die Produkte in Umlauf gebracht werden dürfen. Ganz praktisch betrachtet, ist sie dafür verantwortlich, dass es zu jeder Chemikalie ein Sicherheitsdatenblatt gibt. Darin kann man nachlesen, welche physikalischen, Umwelt- und Gesundheitsgefahren sich hinter der Chemikalie verbergen und wie man diese am besten handhabt und aufbewahrt. Eine sehr wichtige Aufgabe also, ohne die der Laboralltag und dessen Folgen um einiges gefährlicher wären.

Muss man dafür nicht eigentlich Chemie studiert haben? Nein, sagt Ingrun, denn in ihrem Job geht es um weitaus mehr. Das spezifische Chemikalienwissen kommt überwiegend von den Chemikern in Ihrem Team. Aber was vor allem wichtig sei, ist das allgemeine Verständnis, die Fähigkeit Informationen zu finden und sehr genau zu arbeiten. Das alles hat das naturwissenschaftliche Studium ihr vermittelt.

Nachdem Ingrun ihre Karriere bei BASF damit begann die Einhaltung der Sicherheitsverordnung direkt zu überprüfen, ist sie nun bereits dafür zuständig neue Mitarbeiter:innen einzuarbeiten. Ein klassischer Tag besteht daraus, dass sie neuen Mitarbeiter:innen Schulungen gibt, verschiedene Arbeitsprozesse kontrolliert oder bespricht, wie diese verbessert werden können. Oberstes Ziel dabei ist es die gleichbleibende Qualität zu gewährleisten.

Wow, was für ein spannender Job denken wir uns. Von so einer Laufbahn haben unsere Professor:innen nie gesprochen. Wie ist Ingrun denn dazu gekommen, sich darauf zu bewerben? „Ich bin tatsächlich über die btS an den Job gekommen.“, sagt sie und erzählt, dass sie gegen Ende ihres Masters merkte, dass ein PhD oder die Forschung im Allgemeinen nicht ganz das Richtige für sie ist. Doch was soll man denn sonst machen?

Zu dem Zeitpunkt war Ingrun im Vorstand der btS-Geschäftsstelle in Berlin. Ein weiteres Vorstandsmitglied, das gerade bei BASF arbeitete, erzählte ihr von den beruflichen Möglichkeiten, den dynamischen Arbeitsweisen und den agilen Teamstrukturen, die ein großer Konzern wie BASF mit sich bringt. Daraufhin bewarb sich Ingrun kurz entschlossen.

Die btS hat Ingrun also am Ende sogar ihren Job vermittelt. „Doch hat es Dir auch über den Job hinaus etwas gebracht?“, fragen wir. Ingrun zögert keine Sekunde: „Ja, auf jeden Fall!“ sagt sie. Anfangs habe man diese romantische Vorstellung im Biologie-Studium, dass man so viele verschiedene naturwissenschaftlichen Phänomene und biochemische Reaktionen lernt. „Aber am Ende ist es doch so: Du brauchst irgendwann einen Job und wenn man nicht weiß, was es da draußen an Jobs gibt, wird es schwierig.“

Ihre Zeit in der btS begann für Ingrun mit dem Beginn ihres Master-Studiums. Sie fand es super, sich mit Studierenden anderer Berliner Universitäten vernetzen zu können und beteiligte sich zunächst unterstützend bei einigen Projekten. Zum Beispiel beim Life Sciences Speeddating, einem Event, bei dem man sich persönlich mit verschiedenen Firmenreferent:innen austauschen kann. Da merkte Ingrun zum ersten Mal: „Es gibt so viel Verschiedenes da draußen!“.

Nach guter Überlegung und etwas Motivation durch andere btSler:innen übernahm sie die Projektleitung für die ScieCon, der großen Firmenkontaktmesse, in Berlin. „Ja, was für eine Chance über sich selbst zu wachsen.“, dachte sie sich damals. Die ScieCon ist eine Karrieremesse für die Life Sciences, die die btS in verschiedenen deutschen Städten organisiert. Bei so einem großen Event gibt es während der Planung natürlich immer wieder Probleme zu lösen. Was sie dabei gelernt hat? „Man muss auch mal (…) um die Ecke denken (…), damit man trotzdem an sein Ziel kommt.“, sagt Ingrun. Genau mit diesen Erfahrungen konnte sie später auch im Bewerbungsgespräch punkten, erzählt sie uns.

Und auf der persönlichen Ebene? „Die btS bringt einen dazu, die eigene Komfortzone zu verlassen und sich neuen Herausforderungen zu stellen (…). Man merkt dadurch: Hey, ich kann das!“, findet Ingrun. Sie erzählt, dass sie super viele Softskills lernen konnte, wie z.B. präsentieren, Menschen führen oder Feedback- und Problemgespräche. Diese Fähigkeiten bringen einen nicht nur beruflich, sondern auch persönlich voran. „Man lernt was fürs Leben!“

Am Ende rettete ihr die btS sogar noch die Masterverteidigung. Da die Technik bei ihrem Professor versagte, loggte sie sich einfach über das btS-MS Teams ein und konnte die Präsentation problemlos halten.

„Und wie ist es jetzt nach deiner btS Zeit? Bringt Dir Dein Netzwerk noch etwas?“, fragen wir Ingrun. Sie erzählt, dass sie anfangs in ihrem Job sehr eingespannt sei und auch durch die Pandemie sei viel eingeschlafen. Im letzten Jahr habe sie selbst als Referentin am Life-Science Speeddating teilgenommen und konnte dort anderen Studierenden einen Einblick in ihren beruflichen Alltag geben. Darüber hinaus sind bei der btS auch Freundschaften entstanden, die über die aktive btS Zeit weiter bestehen und sie tauscht sich auch ab und zu noch mit btS-Mitgliedern aus anderen Städten aus. Im btS-Alumni Verein ist sie noch nicht, aber das ist bestimmt nur noch eine Frage der Zeit.

Vielen Dank, Ingrun, dass Du Deine persönliche btS-Geschichte mit uns geteilt hast!

 

Das Interview wurde geführt von: Svenja Bolz am 06.04.2022

Verschriftlichung und redaktionelle Bearbeitung: Marie Henke