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Aktuelles aus der btS

Podiumsdiskussion „Die Plastikkrise – Gentechnik als Perspektive?“

Jeder kennt das „Ohne Gentechnik“-Siegel auf Fleisch- oder Milchprodukten im Supermarkt. Aber was ist Gentechnik überhaupt und warum scheint die Gesellschaft eine Abneigung dagegen zu haben? In Kooperation mit dem iGEM Team der Humboldt Universität hat die btS Berlin eine Podiumsdiskussion rund um das Thema Gentechnik organisiert.

Das Berliner iGEM Team hat es sich zur Aufgabe gemacht eine Plastik fressende Alge herzustellen, um so mithilfe der Gentechnik das Plastikproblem der Welt zu attackieren. In Kooperation mit diesem Team haben wir die Podiumsdiskussion „Die Plastikkrise – Gentechnik als Perspektive?“ organisiert. Zusammen luden wir Experten aus NGOs, Universitäten und der Industrie ein, um mit dem Publikum nicht nur über die Bedenken der Gesellschaft, sondern auch über die zukünftigen Möglichkeiten und politische Bedeutung von Gentechnik zu diskutieren.

Da die Veranstaltung nicht nur für Studierende der Biologie geplant war, wurde zuerst ein einleitender Vortrag über die Gesetzgebungen und Definitionen von Gentechnik gehalten. Zuletzt in den Schlagzeilen war das Gentechnik-Gesetz durch die Eingruppierung des CRIPR-Verfahrens als Gentechnik. Für viele unverständlich ist jedoch, dass Nutzpflanzen, die mittels zufälliger Mutagenese durch Strahlung oder Chemikalien hergestellt werden, nicht unter das Gentechnik gesetzt fallen. Durch diese unspezifisch erzeugten Veränderungen im Erbgut können Pflanzen mit den gewünschten Eigenschaften (z.B. großen Früchten) herausselektiert und weiter angebaut werden. Die Gentechnik-Gegner betonten, dass es zur Begutachtung dieser Methode Langzeitstudien gibt, was bei den neuen spezifischeren Gentechnikmethoden (z.B. CRISPR) nicht der Fall ist.

Da das iGEM Team eine PET zersetzende Alge mit der Hilfe von modernen Methoden der synthetischen Biologie herstellen möchte, würde diese Alge ebenfalls unter das Gentechnik-Gesetz fallen. Während Gentechnik-Gegner diese Idee eher skeptisch betrachteten und vor allem die Effizienz in Frage stellten, waren die Gentechnik-Befürworter von dieser kreativen Idee sehr inspiriert. Auch wenn die Effizienz noch nicht industriellen Standards entspricht, sehen sie hier doch Potential für die Zukunft. Zudem wurde angemerkt, dass das Gentechnikgesetz Projekte wie dieses durch strenge Regularien an ihrer Umsetzung, Forschung und Finanzierung hemmen.

Anschließend veranstalteten wir ein Get-together im Café Flora, bei dem sich alle Teilnehmer_innen mit Getränken und Algen-Gin über die vorherige Diskussion weiter austauschen konnten.

Eure btS Berlin